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Märkte, Veröffentlichungen und Presse
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Liebe Leserinnen und Leser,
im Januar leitete die Börse den Jahresauftakt 2023 nach dem historisch schlechten Vorjahr mit Kursgewinnen ein. Grund dafür waren Hoffnungen auf ein nahes Ende der aggressiven Notenbankpolitik, nachdem sich zum Jahresende ein Rückgang der Inflation abzeichnete. In den USA sank die Inflation mit 6,5% gegenüber 7,1% im Vormonat weiter, und auch in Deutschland zeigte sich eine rückläufige Entwicklung von 8,6% gegenüber 10% im Vormonat. Die Konjunktur der Eurozone blieb zuletzt widerstandsfähig. Mit einem BIP Wachstum von 3,5% konnte die Eurozone im Jahr 2022 stärker wachsen als die USA oder China. Die von vielen Anlegern befürchtete schwere Rezession blieb damit vorerst aus. Zuletzt zeigte sich nach dem milden Winter auch die deutsche Bundesregierung optimistischer. Anstelle einer Rezession rechnet die Regierung für das Gesamtjahr 2023 sogar wieder mit einem kleinen Plus von 0,2%.
Die Aktienmärkte honorierten die verbesserten Aussichten mit starken Kursgewinnen. Der MSCI World legte im Januar 5,1% zu. Insbesondere europäische Aktien waren stark gefragt. Der Stoxx Europe 50 konnte 5,5% gewinnen.
Die Hoffnung auf eine weniger aggressive Geldpolitik ließ im Januar die Zinsen sinken. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen verringerte sich von 3,8% auf 3,5%. Die Verzinsung deutscher Papiere gleicher Laufzeit reduzierte sich von 2,5% auf 2,3%.
Der Euro erholte sich im Januar weiter. Gegenüber dem US-Dollar stieg der Euro von 1,07 auf 1,09 USD. Auch im Vergleich zum Schweizer Franken wertete der Euro von 0,99 CHF auf 1,00 CHF auf. Da der japanische Yen im Januar zusammen mit dem Euro gewinnen konnte, blieb der Wechselkurs der beiden Währungen etwa gleich.
Die Rohstoffpreise trotzten den Konjunkturängsten. Der Ölpreis stieg im Januar um 2,7%. Nur der Gaspreis gab wegen der schwächeren Nachfrage um 39,1% nach. Das Edelmetall Gold verteuerte sich dagegen um 5,7%. Das Industriemetall Kupfer wurde durch die Wiedereröffnung der chinesischen Wirtschaft stärker nachgefragt und stieg um 8,2%.
Der Jahresauftakt zeigte wieder einmal, dass die Börsen schnell in beide Richtungen ausschlagen können. Der Januar war in jeglicher Hinsicht ein Monat der Gegenbewegungen – ob bei den Währungen, Aktienkursen oder Zinsen. Nach dem starken Auftakt ist das Risiko für Enttäuschungen allerdings wieder größer geworden. Viele Anleger haben sich aber bereits auf eine mögliche Rezession eingestellt. Dadurch ist gleichzeitig ein Potenzial für positive Überraschungen bei den Unternehmensgewinnen vorhanden. Die Lieferketten haben sich deutlich entspannt und die Auftragsbücher vieler Unternehmen sind nach wie vor gefüllt. Sollte die Rezession tatsächlich mild ausfallen, könnten die Erwartungen bei einigen Unternehmen zu negativ sein und in der aktuellen Berichtssaison übertroffen werden. Durch die Herausforderungen des aktuellen Umfelds wird sich bei den Gesellschaften die Spreu vom Weizen trennen. Vor diesem Hintergrund sehen wir es als unerlässlich an, weiterhin gute Beteiligungen auszuwählen und uns von Positionen zu trennen, die nicht unsere Erwartungen erfüllen. Die Entwicklung der Inflation, und wie die Notenbanken darauf reagieren, wird auch 2023 wegweisend für die Kapitalmärkte sein. Wir erwarten im ersten Halbjahr einen weiterhin schweren Seegang an der Börse. Unternehmen die solide finanziert sind und eine hohe Preismacht haben, sollten aber auch unter diesen Voraussetzungen weiterhin robuste Gewinne zeigen.
Bei Fragen oder Anmerkungen zögern Sie nicht, uns direkt zu kontaktieren.
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Rechtlicher Hinweis:
Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.