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Märkte, Veröffentlichungen und Presse
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In einer Zeit, in der geopolitische Spannungen und makroökonomische Risiken die globalen Märkte belasten, scheinen vermeintlich langfristige Anleger ihre Aufmerksamkeit sehr stark auf potenzielle Zinssenkungen zu richten. Dabei stellt sich die Frage, ob diese Perspektive nicht zu kurzfristig orientiert ist.
Geopolitische und makroökonomische Risikofaktoren
Die geopolitische Landschaft ist derzeit von zahlreichen Kriegen, Konflikten und Spannungen geprägt. Der anhaltende Krieg in der Ukraine, die weitere Eskalation im Nahen Osten und die seit Jahren anhaltenden Spannungen zwischen den USA und China stellen Risikofaktoren für die globale Wirtschaft dar.
Diese Konflikte haben in der Vergangenheit bereits bewiesen, dass sie Lieferketten stören und Rohstoffpreise durch Engpässe in die Höhe treiben können. Gleichzeitig sieht sich die Weltwirtschaft aktuell mit einer Reihe makroökonomischer Herausforderungen konfrontiert. Die Kaufkraft der Verbraucher ist nach wie vor unter Druck. Zudem deuten einige Indikatoren in wichtigen Volkswirtschaften auf eine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums hin, was das Risiko einer Rezession verschärft.
Die Fixierung auf Zinssenkungen
Trotz dieser Risikofaktoren scheinen die Finanzmärkte seit einigen Quartalen wieder primär auf potenzielle Zinssenkungen der Zentralbanken fixiert zu sein. Die Erwartung niedrigerer Zinsen hat in der Vergangenheit häufig zu Kursanstiegen an den Aktienmärkten geführt. Neben günstigeren Finanzierungsbedingungen für Unternehmen, hängen auch die Bewertungen der Aktien maßgeblich vom Zins ab.
Die Fokussierung auf die Geldpolitik ist daher nicht völlig unbegründet. Das wichtigste für prosperierende Unternehmen und damit fundamentales Wachstum ist eine wachsende Weltwirtschaft. Niedrigere Zinsen können tatsächlich stimulierend auf die Wirtschaft wirken, indem sie den Konsum ankurbeln und günstige Finanzierungen ermöglichen. Zudem führen sie zu höheren Bewertungsmultiplikatoren für Aktien, da zukünftige Cashflows mit einem niedrigeren Zinssatz diskontiert werden.
Überbewertung des Zinseffekts?
Dennoch stellt sich die Frage, ob die Märkte dem Faktor Zinsen in den letzten Jahren nicht zu viel Gewicht beigemessen haben. Die fast pavlovsche Reaktion der Aktienkurse auf jede Andeutung einer möglichen Zinssenkung drängte andere wichtige Faktoren regelrecht in den Hintergrund. Unabhängig von der fundamentalen Qualität, schienen beinahe alle Aktien nach Gerüchten anstehender Zinssenkungen unisono zu steigen. Diese einseitige Fokussierung birgt das Risiko, dass zu wenig zwischen den qualitativ sehr unterschiedlichen Unternehmen differenziert wird. Zum einen können Zinssenkungen allein nicht alle wirtschaftlichen Probleme lösen, insbesondere wenn Unternehmen fundamental unattraktiv sind, oder Probleme durch Geopolitik verursacht werden. Zum anderen besteht die Gefahr, dass die Märkte als Ganzes überreagieren und übertriebene Bewertungen erreichen, die Risiken nicht angemessen widerspiegeln.
Eine differenziertere Betrachtung
Anleger sollten daher eine langfristige und fundamental orientierte Perspektive einnehmen. Während niedrigere Zinsen zweifellos positive Effekte haben können, sollten Anleger sich nicht ausschließlich auf diesen Faktor fokussieren. Investoren partizipieren über Aktien an den Gewinnen der Unternehmen. Auch wenn der Zins die Bewertung von Aktien beeinflusst, bilden die Unternehmensgewinne weiterhin den Motor der Wertentwicklung. In einem Szenario sinkender Gewinne können niedrigere Zinsen zwar stützend entgegenwirken, das fundamentale Bild dieser Unternehmen wird dadurch aber nicht wirklich attraktiver. Insbesondere in Zeiten multipler Krisen bleibt die Betrachtung der fundamentalen Gesundheit von Unternehmen, sowie ein umfassendes Verständnis weiterer Risikofaktoren also maßgeblich, um das Vermögen erfolgreich auch durch schwieriges Fahrwasser zu navigieren.
Den ursprünglichen Text können Sie hier nachlesen:
https://www.dasinvestment.com/verkehrte-welt-warum-schauen-anleger-nur-noch-auf-zinssenkungen/
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