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Liebe Leserinnen und Leser,
neben dem weiterhin unerbittlichen Krieg in der Ukraine war die Geldpolitik der großen Notenbanken maßgebend für die Entwicklungen an den internationalen Finanzmärkten. Die Fed hat ihre angekündigte Leitzinserhöhung weiter fortgeführt und seitens der EZB gab es klare Anzeichen eines ersten Zinsschrittes im Juli. Die Furcht vor steigenden Zinsen ließ die Aktienkurse weltweit zeitweise stark fallen. Erst zum Ende des Monats verfestigte sich die Hoffnung bei den Investoren, dass die Fed die sehr hohe Inflation einfangen könnte, ohne die US-Wirtschaft in eine Rezession zu stürzen. Überdies sorgte die Ankündigung über das Ende der Lockdowns in China für weitere Stabilisierung. Der MSCI World und Stoxx Europe 50 konnten daher den Großteil ihrer Verluste wieder ausgleichen und schlossen mit 1,7% bzw. 1,5% nur leicht im Minus.
Ein auf den ersten Blick ungewöhnliches Bild zeichnete sich bei der Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen ab. Obwohl die Investoren von weiteren Anhebungen des Leitzinses ausgehen, ist die Anleihenrendite wieder unter 3% gefallen. Dies lässt darauf schließen, dass die Marktteilnehmer keine Überraschungen bei den nächsten Zinsschritten erwarten und dass die Fed ihren Zinserhöhungszyklus sehr schnell beenden wird, wenn die Inflation nachhaltig gesenkt wurde oder die Wirtschaft zunehmend schwächer wird. Eine andere Entwicklung war in Europa zu beobachten. Vor dem Hintergrund einer stärker angezogenen Inflation als erwartet, gab die Notenbank erste Hinweise auf Zinserhöhungen im Sommer und ein Ende der Negativzinsen. Dies führte zu einem Anstieg der Renditen im gesamten Eurowährungsgebiet.
Die Ankündigungen der EZB halfen dem Euro, den Abwärtstrend der letzten Monate zu verlassen. Die Gemeinschaftswährung notiert aktuell bei 1,07$ und konnte ebenfalls gegenüber anderen wichtigen Währungen, wie dem Schweizer Franken, Britischen Pfund und Japanischen Yen, zwischen 0,4% und 1,6% aufwerten.
Industriemetalle litten weiterhin unter der Befürchtung einer weltweiten Konjunkturabkühlung. Der Nickel- und Kupferpreis gaben daraufhin um 11,6% bzw. 3,3% nach. Und auch den zweiten Monat in Folge konnte Gold die Anleger nicht von sich überzeugen und verlor 3,1%. Deutlich zugelegt hat dagegen der Ölpreis. Der Beschluss der Europäischen Union eines teilweisen Einfuhrverbots für russisches Öl, führte mit 118,18$ zu dem höchsten Wert seit März.
Nachdem sich die Stimmung an den Märkten nochmals verschlechtert hatte und viele Aktienindizes neue Jahrestiefpunkte erreichten, kam es insbesondere an den letzten Handelstagen im Mai zu kräftigen Kurserholungen. Trotz dieser positiven Anzeichen bleiben aber viele Probleme ungelöst. Die Inflationsraten in den Industrieländern steigen weiter an, im Ukrainekrieg ist keine friedliche Lösung erkennbar und trotz Lockerungen der Lockdowns in China, bleiben die Lieferketten angespannt, weshalb eine Abkühlung der Weltwirtschaft weiterhin als wahrscheinlich gilt. Die meisten Unternehmen konnten mit ihren Quartalsberichten positiv überraschen, dämpften jedoch verständlicherweise mehrheitlich den Ausblick für das restliche Jahr. In den kommenden Wochen wird sich zeigen, ob die Märkte sich weiter stabilisieren können. Solange dies nicht eindeutig erkennbar ist, bleiben wir weiterhin defensiv aufgestellt und investieren nur sehr selektiv in unterbewertete Unternehmen.
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Rechtlicher Hinweis:
Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.