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Märkte, Veröffentlichungen und Presse
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Liebe Leserinnen und Leser,
obwohl es im Oktober zu einer weiteren Verschlechterung der weltweiten konjunkturellen Aussichten kam, entwickelten sich die Aktienmärkte gegenläufig. Die perspektivische wirtschaftliche Abkühlung in den USA nährte der Hoffnung, die US-Notenbank könnte das Tempo der Zinsanhebungen früher als erwartet drosseln. Dies führte zu einer Erholung an den Märkten. Der MSCI World Index stieg im Vergleich zum Vormonat um 6,2%, während der Stoxx Europe 50 um 6,4% zulegen konnte. Obwohl die Berichtssaison bisher positiv verlief, konnten insbesondere Technologiewerte die hohen Erwartungen nicht erfüllen und verzeichneten stellenweise hohe Kursverluste. Der Nasdaq Composite konnte dadurch nur um 3,9% zulegen. Der Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas zementierte zwar den Einfluss der Partei auf die eigene Wirtschaft, führte an den Märkten aber zu großer Verunsicherung. Zusammen mit einer belasteten Immobilienbranche führte der Ausblick zu einem Kursrückgang von 14,7% im Hang Seng Index.
Im Gegensatz zu den Aktien-, haben die Anleihekurse aufgrund steigender Zinsen stellenweise weitere Kursverluste erlitten. Während die US-Renditen zehnjähriger Staatsanleihen von 3,7% auf 4,0% zulegten, kam es in Europa nur zu einem vorübergehenden Zinsanstieg innerhalb des Monatsverlaufs. Die Renditen deutscher Staatsanleihen gleicher Laufzeit blieben zum Monatsende unverändert bei 2,1%.
Der Euro stabilisierte sich im Berichtsmonat und legte gegenüber dem USD um 0,84% zu. Im Vergleich zum Schweizer Franken und dem Japanischen Yen konnte der Euro ebenfalls zwischen 2,3% und 3,6% gewinnen. Die Norwegische Krone profitierte aufgrund der Nähe zum Energiemarkt und stieg deutlich um 4,4%.
Auch die Rohstoffmärkte spiegelten die weiterhin schwachen konjunkturellen Aussichten wider. Das Industriemetall Kupfer verbilligte sich zum Vormonat um 1,6%, die Preise von Nickel fielen sogar um 2,4%. Während der Gaspreis auf Monatsbasis um 14,8% sank, erholte sich der Ölpreis um 6,5%. Gold konnte auch weiterhin nicht von den Unsicherheiten profitieren und verlor 1,7%.
Entgegen der deutlichen Aussage des Präsidenten der amerikanischen Notenbank Jerome Powell, die Zinsen bis zu einem Rückgang der Inflation in Richtung des langfristigen Ziels anzuheben, preist der Markt aktuell ein früheres Ende der Zinsanhebungen ein. Angesichts der aktuell weiterhin hohen Inflationsraten sind diese Hoffnungen eher optimistisch. Im Gegensatz zur Inflation in der Eurozone konnte die jährliche US-Inflation von 9,1% zur Jahresmitte auf 8,2% im September gesenkt werden. Während die US-Wirtschaft sich aktuell noch vergleichsweise robust zeigt, geben die Konjunkturindikatoren der Eurozone stärker nach. Die Inflation in Europa setzte im Oktober mit 10,7% einen neuen historischen Höchstwert. Die Zinsanhebungen der EZB könnten demnach tatsächlich noch länger andauern als die der amerikanischen FED, auch weil die EZB mit ihrem Anhebungszyklus einige Monate später begonnen hat.
Im Berichtszeitraum haben wir die Kursrückgänge genutzt und kleinere Zukäufe vorgenommen. Für eine nachhaltige Trendwende erachten wir erkennbare Anzeichen einer wirtschaftlichen Stabilisierung als Grundvoraussetzung. Unsere vorsichtige Haltung ändern wir daher noch nicht und trennen uns auch weiterhin von Investments, die unter der aktuellen Situation leiden. Hierbei beachten wir insbesondere den Verschuldungsgrad aufgrund der steigenden Zinsen. In dieser Situation sind für uns weiterhin die Unternehmen besonders attraktiv, welche weniger von der Weltkonjunktur abhängig sind und aufgrund ihrer hohen Preissetzungsmacht verhältnismäßig wenig unter den steigenden Kosten leiden.
Bei Fragen oder Anmerkungen zögern Sie nicht, uns direkt zu kontaktieren.
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Rechtlicher Hinweis:
Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.