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Märkte, Veröffentlichungen und Presse
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Obwohl die meisten Aktienmärkte das dritte Quartal positiv abschlossen, verzeichneten viele Indizes zwischenzeitlich hohe Verluste. Gründe hierfür waren vor allem Konjunktursorgen und der aufkommende Zweifel an der tatsächlichen Ertragskraft von Künstlicher Intelligenz. Sowohl im August als auch im September reichten kleine negative Berichte über eine wirtschaftliche Abkühlung oder den Ausblick bei einzelnen Unternehmen aus, um für hohe Kursverluste in sehr kurzer Zeit zu sorgen. Am Ende wurden die Verluste überwiegend genauso schnell wieder aufgeholt, wie sie aufgetreten waren. Dadurch beendete der Stoxx Europe 50 das abgelaufene Quartal mit -0,9% nur leicht im Minus und der MSCI World 1,7% höher.
Das Rätseln über die erste Zinssenkung der amerikanischen Notenbank Fed hat im September sein Ende gefunden. Nachdem die Europäische Zentralbank EZB ihren Leitzins bereits im Juni das erste Mal und im September zum zweiten Mal jeweils um 0,25%-Punkte senkte, vollzog die Fed im letzten Monat gleich zwei Schritte über insgesamt 0,5%-Punkte auf einmal. Da sich die Inflation sowohl in den USA als auch in der Eurozone weiter abkühlte, wirkte der Schritt der Notenbanker durchaus nachvollziehbar. Neben der erfreulichen Entwicklung der Inflationsraten sorgten nun die allgemeine konjunkturelle Entwicklung und vor allem der US-Arbeitsmarkt für Unruhe. Die Befürchtung kam auf, dass die vorangegangenen Zinserhöhungen der Wirtschaft deutlich mehr schadeten als gedacht.
Dies führte dazu, dass die meisten Investoren noch weitere Zinssenkungen erwarten und die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen dadurch bereits deutlich zurückgingen. In Deutschland fiel die Rendite von 2,5% Ende Juni auf 2,12% zurück und in den USA von 4,33% auf 3,76%.
An den Devisenmärkten sorgte insbesondere der japanische Yen für sehr viel Unruhe. Nachdem die japanische Währung über mehrere Jahre immer weiter stark abgewertet wurde, kam es im abgelaufenen Quartal zu einer markanten Gegenbewegung, wodurch der Yen 7,8% aufwertete. Eine ebenfalls schlechte Entwicklung zeigte der Euro gegenüber dem Schweizer Franken sowie dem Britischen Pfund und verlor 2,15% bzw. 0,57%. Ein anderes Bild zeigte die Gemeinschaftswährung gegenüber dem US-Dollar, die um 3,95% zulegen konnte.
Ähnlich wie bei den Aktienmärkten kam es bei den Rohstoffpreisen stellenweise zu hohen Schwankungen. Hier spiegelte sich die Unsicherheit über die weitere Entwicklung der Weltwirtschaft deutlich wider. Nach anfänglichen Verlusten der Industriemetalle, verzeichneten Kupfer und Nickel aber insgesamt einen Anstieg von 3,1% bzw. 0,3%. Hier waren es vor allem Meldungen aus China über fiskal- und geldpolitische Maßnahmen, die die schwächelnde heimische Wirtschaft stärken sollen. Nur der Ölpreis konnte davon nicht profitieren und ging im abgelaufenen Quartal deutlich um 15% zurück. Trotz der anhaltenden militärischen Auseinandersetzung im Nahen Osten war die Meldung über eine Ausdehnung der Ölfördermenge ausschlaggebend für den Preisrückgang. Deutlich positiver entwickelte sich der Goldpreis, der von den sinkenden Zinsen und anhaltenden Unruhen profitieren konnte und um 13,9% anzog.
Die traditionell ruhigen und schwachen Sommermonate verliefen in diesem Jahr deutlich anders. Trotz mehrerer starker Korrekturen an den Aktienmärkten entwickelten sich die meisten Indizes sehr positiv. Auf der einen Seite stützten gute Unternehmenszahlen sowie rückläufige Inflationsraten und Zinsen die hohen Kurse. Auf der anderen Seite signalisierten viele Indikatoren, dass die Sorge, um eine Abkühlung der Weltwirtschaft, berechtigt ist. Nachdem das wichtigste Thema an den Kapitalmärkten die Rückführung der Inflation zu ihrem Zielwert war, wird dies nun durch Rezessionsängste abgelöst. Dabei konzentrieren sich die Anleger aktuell sehr stark auf den US-amerikanischen Arbeitsmarkt. Nachdem sich dieser in der ersten Jahreshälfte sehr robust zeigte, enttäuschten zuletzt einige Meldungen über Beschäftigten- und Arbeitslosenzahlen. Die nächsten statistischen Veröffentlichungen dazu werden von den Investoren sehr sorgsam verfolgt, um daraus Implikationen über den Zustand der US-Wirtschaft abzuleiten.
Die größte Volkswirtschaft der Welt war zuletzt einer der wenigen verlässlichen Wachstumstreiber. Dies lag auch an der anhaltenden Schwäche Chinas. Seit über einem Jahr befindet sich das Land in einer Immobilienkrise, die sich auch indirekt auf das Ausland auswirkt. Da die meisten Chinesen den Großteil ihres Vermögens in Immobilien investiert haben, verloren sie dadurch viel Geld und reduzierten ihren Konsum. Die zuletzt angekündigten Maßnahmen der Regierung sollen den Immobilienmarkt retten und den privaten Konsum wieder deutlich ankurbeln. An den Börsen wurden diese Meldungen sehr gut aufgenommen und sorgten für kräftige Kursgewinne. Es ist allerdings unwahrscheinlich, dass dadurch die strukturellen Probleme des Landes gelöst werden. China bleibt dadurch für uns, nicht zuletzt auch wegen der fehlenden Rechtssicherheit, uninvestierbar.
Besonders auffällig war auch die Entwicklung am deutschen Aktienmarkt. Während Deutschland erneut als „Kranker Mann Europas“ bezeichnet wird und die Wirtschaft hierzulande schrumpft, entwickelte sich der DAX im abgelaufenen Quartal auffällig gut. Mit einem Anstieg von 6% entwickelte sich der deutsche Leitindex auch deutlich besser als der Markt in den USA. Noch besser entwickelten sich mittlere börsennotierte Unternehmen, was zu einem Zuwachs von 6,7% beim MDAX führte.
Auch für die nächsten Monate erwarten wir weiterhin unruhiges Fahrwasser an den Kapitalmärkten. Anhaltende Kriege, berechtigte Rezessionsängste und anstehende politische Wahlen haben das Potenzial für Kursrücksetzer zu sorgen. Da der genaue Zeitpunkt möglicher Korrekturen unmöglich vorhersehbar ist und die Gefahr droht die nachfolgende Erholung zu verpassen, werden wir unsere Investitionsquote weiterhin nicht signifikant senken. Kaufgelegenheiten, die sich aus den Rücksetzern ergeben, werden wir weiterhin nutzen, um unsere Kundenportfolien bestmöglich aufzustellen und frei verfügbare Liquidität schrittweise zu investieren.
Bei Fragen oder Anmerkungen zögern Sie nicht, uns direkt zu kontaktieren.
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Rechtlicher Hinweis:
Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung.